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Tuesday Jul 29, 2014
Währungsreformen und Berliner Blockade (gesprochen von Carolina Seez)
Tuesday Jul 29, 2014
Tuesday Jul 29, 2014
(Adaptierter Auszug aus: M. und G. Schupelius: Als die Mauer stand - Die Geschichte der Teilung Berlins. Berlin: Berlin Story Verlag, 2012)
Die USA wollten den wirtschaftlichen Wiederaufbau in den Zonen der Westalliierten mit einem Hilfsprogramm, dem sogenannten Marshallplan unterstützen. Bedingung dafür war eine stabile Währung. Deshalb führten die Westalliierten am 20. Juni 1948 in ihren Zonen eine Währungsreform durch.
Es war wie ein Wunder! Nachdem die Deutschen drei Jahre lang nur tauschen konnten, weil die alte Reichsmark fast nichts mehr wert war, wurde endlich wieder neues Geld eingeführt. Die Menschen mussten sich keine Partner mehr zum Tauschen von Waren suchen. Sie konnten einkaufen, wann, wo und bei wem sie wollten. Sie konnten sogar Geld sparen. Wer arbeitete bekam seinen Lohn nicht mehr als Lebensmittelmarke, sondern in Geld. Jeder Deutsche in den Zonen der Westalliierten bekam zuerst 40 neue Deutsche Mark oder auch D-Mark genannt für 60 alte Reichsmark. Nun gab es etwas weniger Geld, aber das war etwas wert! Die Kaufleute organisierten Lebensmittel für ihre Läden und schon bald konnten die Menschen viele Dinge wieder kaufen, die es lange Zeit nicht gegeben hatte. Die schlimmste Not war vorüber.
Die Sowjetunion hatte den Marshallplan abgelehnt und der Währungsreform nicht zugestimmt. Sie war furchtbar wütend darüber. Als Reaktion darauf führte sie in ihrer Besatzungszone und in Ost-Berlin auch neues Geld ein. Sie nannten es "Deutsche Mark der Deutschen Notenbank", später auch Ostmark genannt. Dieses Geld sollte auch im Westen Berlins benutzt werden. Gleichzeitig verbot die Sowjetunion, dass in Ost-Berlin mit dem neuen Geld aus den Zonen der Westalliierten bezahlt werden durfte. Menschen im Osten, die D-Mark hatten, wurden verhaftet.
Leider wollten die West-Berliner das neue Geld aus dem Osten gar nicht haben. Sie baten die Westmächte um die D-Mark. Also wurde die D-Mark auch in Westberlin eingeführt. Das ärgerte die Sowjetunion noch mehr. Sie wurde wütend und blockierte die Autobahn zwischen Westdeutschland und Berlin. Lastwagen mit wichtigen Waren konnten nicht mehr nach Berlin fahren. Es kam noch schlimmer: Die Sowjetunion stellte Soldaten mit Panzern auf alle Straßen und Eisenbahnschienen, die nach Berlin führten. Sie blockierten auch die Flüsse und Kanäle und isolierten West-Berlin total. Das konnten sie machen, weil Berlin mitten in ihrer Besatzungszone lag.
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